Freitag, 30. Januar 2009

TRUJILLO

Erstmal gibt es was zu berichten was nicht direkt zur Schule gehört, uns aber doch auch sehr betroffen hat.
Milder, der mit uns anfangs hier auf der Wanderung dabei war und uns sonst immer mit Führungen und allem Möglichen zur Seite gestanden hat, hat eine schwere Erkrankung am Herzen. Neulich war er bei uns zu besuch wo es ihm schon sehr schlecht ging (er war davor schon einmal kollabiert und ins Krankenhaus gekommen), wir wollten eigentlich gemütlich essen aber dazu kam es nicht, da er plötzlich einen Herzinfarkt bekam. Damit verlief der Abend natürlich etwas anders. Mit dem Mototaxi gings ins Krankenhaus, das geht schneller als den Krankenwagen zu rufen hier in Huamachuco. Die ganze Geschichte zieht sich hin, kurz: Das Gesundheitssystem hier ist unter aller sau, hätte Milder einen schlimmerern Infarkt gehabt, wäre er jetzt nicht mehr am leben. So ist er nun in Trujillo, wo Jakob nachts mit ihm im Krankentrasport in einer Höllenfahrt als Begleiter hin ist, und braucht eigentlich so bald wie möglich eine OP die aber sehr viel kostet. So ist das hier, die die Geld haben überleben die anderen nur mit Glück und eigener Gesundheit.
Jetzt sind wir dabei alle möglichen Wege zu versuchen irgendwie diese OP für Milder hinzubekommen, sei es über Geldspendensammeln in D, nachträgliche Krankenversicherung hier, ihn irgendwie nach D zu bekommen und dort operieren zu lassen oder auch hier ein Krankenhaus einer Organisation zu finden die solchen Menschen hilf... Da sind wir gerade am suchen. Denn es gibt einige Aussichten aber solange nichts konkretes passiert ist Milder kein Deut weitergeholfen, denn ohne diese OP wird er nicht mehr so lange zu leben haben.
Im Moment geht es ihm soweit gut er ist in Trujillo wir besuchen ihn gerade übers lange WE auch um meinen Geburtstag hier in Huanchaco am Meer zu verbringen und dann sehen wir mal weiter wie es alles kommt...

Einen anderen Grund gab es auch noch nach Trujillo zu kommen und zwar um endlich unsere endgültige Genehmigung für die Schule abzuholen. Auch hier gibt es eigentlich eine lange Story die ich aber zu faul bin zu schreiben um euch aber trotzdem zu informieren in Kürze:
Die Bürokratie hier ist der Hammer, ohne Kontakte kommt man kein Stück weiter. Zum glück hat uns der eine vom einen Amt mitgenommen zum anderen vom anderen Amt der uns dann aber die Genehmigung nicht aushändigen wollte weil die anderen aus Huamachuco, denen ihr Papier das alles in Ordnug sei gar nichts zählt?? Verwirrt? Wir auch! Valerio war auch extra mitgereist und musste jetzt noch einen Tag bleiben damit wir am andern Tag wieder um halb sieben aufstehen konnten wieder zum Amt fahren um dann innerhalb einer Minute gesagt zu bekommen das jetz alles in Ordnug ist weil die Ingenieurin OK gesagt hat!?!"§$%&/()=

Ob jetzt irgendjemand was verstanden hat oder nicht ist im Endeffekt egal!
Wir haben jetz gesagt bekommen das alles endgültig durch ist und wir genehmigt sind! Das einzige was noch fehlt ist, dass wir die Papiere wirklich in der Hand halten die werden uns nämlich jetzt doch erst nächste Woche zugeschickt HOFFENTLICH!

Das mal als schnellen Blogbeitrag aus Huanchaco, wir machen uns jetzt noch wenigstens anderdhalb gemütliche Tage am Meer, bringen dann die Luna zum Flughafen und verabschieden sie nach Mexico und kehren selbst ins kalte, nasse Huamachuco zurück. Da fällt mir ein wir haben auch schon anfangen Kinder zu suchen die auf die Schule gehen werden, so einfach richtig von Tür zu Tür und damit werden wir dann auch weitermachen.

Paco

Es gibt viel zu berichten drum versuche ich mich knapp zu halten:

- milder
- Genehmigung
-

Dienstag, 20. Januar 2009

MINISTERIUM EIN GROßER SCHRITT

Jetzt haben wir wieder die erste Arbeitswoche nach unseren Ferien rum. Ganz organisiert haben wir uns alle unseren eigenen Stundenplan gemacht mit dem wir arbeiten. So hatte ich heute Vormittag z.B. Materialbasteln, nachmittags, nach der Mittagspause von 15:00 bis um 16:00 Uhr Englisch mit Valerio (das machen wir jeden Tag, und er ist ein sehr guter Schüler) und danach noch Vorbereitung für die Zusammenarbeit mit den Eltern. So haben wir uns unsere Aufgaben in unsere persönlichen Wochenpläne eingegliedert und arbeiten diese brav ab. Valerio lernt schnell Englisch, immer mehr Lernmaterialien entstehen, der Raum wird schöner und heller, Wilson lernt Pläne zu lesen, und Kompostklos zu bauen und so weiter und so fort.

Ein wichtiger Offizieller schritt ist auch schon wieder getan worden. Letzte Woche waren die Herren vom Ministerium da und haben sich die Räumlichkeiten angesehen. Zu beanstanden gab es da noch ein paar Kleinigkeiten. Wir haben alles gerichtet und sie sind gestern zur 2. Inspektion gekommen. Immer noch gab es hie und da etwas, was sie gerne ein Bisschen anders hätten aber Alles in Allem – endlich – sind sie so zufrieden, dass sie uns heute das Papier ausgehändigt haben, welchs nach Trujillo geschickt wird, wo dann eigentlich nur noch der Stempel drauf muss:

und dann – in ca. 15 – 20 Tagen - sind wir LEGAL, GENEHMIGT, DÜRFEN OFFIZIELL ANFANGEN!!

ist da nicht toll!?

Beginnen werden wir jetzt allerdings doch erst Anfang März da wir noch viel zu tun haben – vor allem haben wir noch keine Kinder – und auch das Ministerium hat uns das so in den Mund gelegt, dass wir im März anfangen wollen.

Paco

Sonntag, 11. Januar 2009

WIR NEHMEN DIE ARBEIT WIEDER AUF

Frisch erholt, braun gebrannt, den Kopf von der Seeluft frei geblasen sind wir zurückgekehrt ins nasskalte „sommer“- Huamachuco.

Eigentlich wollten Jakob und ich noch ein Wenig durchs Land reisen. Da aber die Schule schon Anfang Februar beginnen soll, sind wir gleich nach unserem kleinen Erholungsurlaub zurückgefahren um noch die letzten Vorbereitungen zu treffen.

Hier wurden wir gleich mal mit einer sehr erfreulichen Gegebenheit konfrontiert:
Wilson und Valerio haben sich wirklich ins Zeug gelegt, den Raum hier in Cocos Haus, wo die Schule zunächst stattfinden wird, richtig super einzurichten. Sie haben Materialien gebastelt, Stühle gekauft, die Wände mit Alphabet und den Zahlen beklebt,... man kann sich schon bildlich die Schule vorstellen, es fehlen nur noch die kleinen süßen Kinder.

Demnächst bzw. so schnell wie möglich sollte noch das Ministerium vorbei schauen und uns dann das finale OK für die Schule geben.

Dann müssen wir noch die Kinder finde, dazu muss auch noch entschieden werden welches Modell finanziell gewählt werden soll. Ganz umsonst kann die Schule nicht funktionieren, zumindest nicht für alle. Trotzdem sollen aber auch einige Kinder die nichts zahlen können die Chance haben auf die Schule zu kommen, das erfordert wiederum, dass andere auf die Schule kommen die mehr zahlen also eigentlich für die mit zahlen, die nicht zahlen können. Ob und wie so ein Modell hier in Peru ankommt müssen wir eben noch ausloten.. Danach müssen wir natürlich auch noch ein Auswahlverfahren in Gang bringen, uns die Familien anschauen und schließlich eine Auswahl treffen.

Des weiteren müssen wir noch einiges mehr an Materialien herstellen, die Zusammenarbeit mit den Eltern vorbereiten, den Raum noch ganz fertig machen (Licht,...)

Als Lehrkräfte werden natürlich zunächst einmal Wilson und Valerio ständig da sein. Dazu gibt es noch eine Professora, die aber bisher für den Staat gearbeitet hat und dessen Gehälter genossen hat, die wir nicht annähernd aufbringen können. Wir waren kurz bevor wir in Urlaub sind noch bei ihr auf Kaffee und Kuchen eingeladen. Sie macht einen sehr netten und auch interessierten Eindruck und wird für den Anfang einfach ein paar Stunden/Tage die Woche da sein. Von den Promotores (der Gruppe von Jugendlichen hier vor Ort die hinter dem Projekt stehen) wird sich auch noch eine viel engagieren wollen und dann sind natürlich noch Jakob und ich da die wir auch mithelfen werden so lange wir da sind.

Im Vorfeld wir Jakob Wilson intensiv Deutsch Unterricht geben und ich werde mit Valerio jeden Tag Englisch machen.

Neben all dem muss natürlich auch die Planung für das Schulgebäude weiter gehen. (Das neue Grundstück ziehen wir zunächst nicht in nähere Betrachtung da wir keinerlei Papiere haben und damit auch keinerlei Sicherheit, wie das hier eben so ist). Des weiteren werden wir Wilson intensiv in die Planung und technischen Sachen einbeziehen und ein lernen, damit er das möglichst übernimmt wenn wir weg sind. Auch bereiten wir Wilsons Aufenthalt in Deutschland vor. Angepeilt ist, dass er Anfang März für ein paar Monate nach Deutschland kommt.

Mitte Februar wird Svende (auch ehemalige Freie Schülerin) aus Deutschland zu uns stoßen und uns Verstärkung leisten. Auch Ute wird uns voraussichtlich Ende März für 4 Wochen besuchen kommen.

An dieser Stelle möchte ich nochmals alle dazu ermutigen in Bälde eine frische Peru-Gruppe auf die Sprünge zu bringen, denn das ist aus meiner Sicht super inspirierend für das Projekt. Mit neuen Gruppen kommt einfach immer wieder eine neue Dynamik, ein neuer Schwung in die Arbeit vor Ort.

Somit hoffe ich, dass dieses Jahr das Jahr wird in dem die Schule hier in Huamachuco richtig ins Rollen gerät und darauf können wir uns alle freuen und alle daran arbeiten.

Paco