Sonntag, 26. April 2009

FRUEHLING

Die Sonne scheint, das Herz geht auf. Mittlerweile sind wir auch im Fruehling angelangt, es scheint viel die Sonne und regnet nur noch gelegentlich. Richtig warm ist es allerding noch nicht.

Ich spuere schon und ferue mich, dass die Baustelle in Baelde beginnen wird. Es ist noch viel zu tun im Vorfeld aber wir sind auf einem sehr guten Wege. Der Entwurf fuer das Gebaeude auf dem neuen Grundstueck ist schon wiet vorangeschritten. Wir haben einen Ingenieur (dank Tania) gefunden, der einen sehr guten Eindruck macht und hoffentlich richtig in die Zusammenarbeit mit uns einsteigt um die ganzen offiziellen Sachen und Konstruktiven Fragen (Verantwortung) uebernemen wird. Ute hat noch einmal Don Tomas klar gemacht, dass wir seine Maschinen bald bracuhen warden um das Gelaende zu begradigen. Und so kommt gerade alles auf gelenkten Bahnen ins rollen.

Morgen, Mo. hat sich der Mann von WindAid angemeldet, der mit uns zusammen das Windrad fuer die Stromerzeugung der Schule und der Baustelle bauen wird. Der Zylinder fuer das Funderment sei schon vorbereitet schrieb er, soll heissen wir koennten eingentlich anfangen. Er wird also kommen, sich das Gelaende ansehen, die Bedingungen vor Ort abklaerenund dann so bald wie moeglich beginnen.
An dieser Stelle auch noch einmal ein kleiner Spendenaufrufdafuer. Wir brauchen 1800 EUR mit allem drum und dran fuer das Windrad. Damit haetten wir eine autarke Grundversorgung mit Strom fuer die Schule gesichert, waere das nicht einfach super genial?

Foerderverein fuer die Kapriole
KTO: 126 836 80
BLZ: 680 501 01
Sparkasse Freiburg
Stichwort: Peru

Diese Woche war ja auch die letzte von Ute hier vor Ort. So machten wir am Di. noch einen neuen Peru Flyer

PERU Flyer N° 3

zusammen, hielten am Mi. mit den Leuten vom Haus eine Reunión um zu erklaeren wie unsere Schule funktioniert, dass man die Kinder nicht beschneiden kann und die halt manchmal etwas Laerm machen und dass man aber immer offen mit uns reden und eine Loesung finden kann.
Am Do. Nutzten wir die Anwesenheit von Ute noch um im Canal 11 ein Interview ueber das Projekt zu geben und zum Workshop am naechsten Tag einzuladen.

Freitag kamen dann erfreulicherweise auch recht viele Leute zu unserem Workshop. Wir hatten das angeleiert um uns den anderen Organisationen hier im Ort etwas mehr zu oeffnen und in Kontakt mit ihenen zu treten damit sich hier nicht immer jeder vor dem anderen versteckt sondern man sich kar macht: wir arbeiten letztendlich alle am gleichen Ziel, naemlich den Kindern eine gute Bildung zu ermoeglichen. Alle haben ihre Methode aber darueber kann man sich austauschen und voneinander lernen und es ist schoen sich einfach gegenseitig zu respektieren.
Wir hatten drei Arbeitsgruppen unter der Ueberschrift “Educación en Libertad” (Paedagogisches Konzept, Internationales Netzwerk und “Die Schule meiner Traeume” (Infrastruktur einer demokratischen Schule)) und es war sehr schoen zu sehen, wie vielen in den einzelnen Gruppen ein Licht aufging.

Am Abend durften wir noch einmal ins Fernsehen (Sender RTC) zum einschlaefernsden Nachrichtensprecher jemals. Und waehrend er uns interviewte bloekte froehlich das Schaf im Hof des Studios. Maehhhhhhhhh

Mittags waren wir zu Valerios Eltern zu einem leckeren, peruanischen Essen eingeladen worden und abends Kochten wir noch selber lecker zum Abschied von Ute.

Am Sa. brachten wir Ute noch zum Mercedes Bus. So fur sie davon und hinterliess sehr viele neue wichtige Anregungen, schoene Eindruecke und eine froehliche Stimmung mit der sie immer zugegen war und die das Projekt fortfuehren kann.

Gestern habe ich schon etwas gepackt und heute noch ein paar Besorgungen gemacht, den auch fuer mich bricht nun leider die letzte Woche hier in Hco an.

Paco

Sonntag, 19. April 2009

UTES EINDRUECKE


Hallo hallo,


jetzt hat die Ute wunderbarerweise einen ganz langen Bericht geschreiben und mir somit diese Woche die Arbeit abgenommen einen Blogbeitrag zu schreiben. Ich wuensche euch ganz viel Spass die Betrachtungen auch mal aus anderer Sicht zu lesen!


Auch wenn einige von Euch jetzt doppelt von mir versorgt werden, so finde ich es an der Zeit, einen kleinen Bericht ueber die Zeit hier zu schreiben. Puenktlich zum Anfang nach den Ferien kommt also die Lektuere. Ich schreibe auf unserem neuen Laptop, der andere hat den Geist aufgegeben, er hat die Hoehe und die vielen Strom- und Klimaschwankungen nicht vertragen.

Also, nach einigen Tagen Akklimatisierung in Huanchaco am Meer, haben meine Freundin und ich uns in die Hoehe gewagt, wo es schon auf dem Weg nach Huamachuco deutlich kaelter wurde. Hier angekommen, zitternd vor Kaelte, vergassen wir das Unwohlsein recht schnell, denn am Bus stand ein ganzer Trupp, der uns empfing und auch eine kleine demokratische Schuelerin liess sich es nicht nehmen, dabei zu sein. Wir schauten der kleinen Anely in die leuchtenden strahlenden Augen und wussten sofort: hier wollen wir sein. Sie schob voller Freude meinen Koffer, der sich von fast allein bewegte und ueber den sie kaum schauen konnte. Zu Hause angekommen hatten Svende und Paco ein liebevolles Mahl bereitet und kurze Zeit spaeter erschien Anderson, der naechste Schueler unserer Schule,der es sich nicht nehmen lassen wollte, uns noch am Samstag Abend zu begruessen. Ein weiteres "umwerfendes" Kind. Allerdings fielen ihm vor Aufregung bald die Augen zu, und er wurde kurzer Hand neben meine Freundin (deren Kreislauf in der Hoehe streikte) gelegt. Da schlief er sanft und selig und wachte auch nicht auf, als uns Tanja und Coco II (sie arbeiten auch in der Schule) mit traditionellen Taenzen in wunderbaren Kostuemen begruessten und so wild tanzten, dass wir schon befuerchteten, sie wuerden gleich ein Stockwerk tiefer weiter machen. Das war ein Empfang, der im Herzen stecken bleibt. Am naechsten Morgen frueh trieb mich die Neugier gleich in den Schulraum, wo auch schon kurz danach Anderson auftauchte, weil er weder Sonntag, noch Ferien will. Also bauten wir Legos und lernten uns kennen. Auch seine Mutter machte mit, der Vater folgte und konnte voller Wonne seinem Spieltrieb freien Lauf lassen. Wir packten alle Ueberraschungen aus Deutschland aus und legten sie dann am Abend in die Schule. Es folgten eine Woche Ferien, in der wir Paco, Svende und Valerio zu entlasten versuchten. Ihr koennt Euch nicht vorstellen, was diese Gruppe hier wunderbares geschaffen hat. Es ist eine Minikapriole, mit allen liebevollen Einrichtungen und sogar frieren tut man genauso!!! Claudia und ich begaben uns gleich an die Arbeit, haben zusammen mit Svende und Tanja einiges an neuen Materialien hergestellt, Dank des Montessori Buches. Clu (meine Freundin) verwandelte das Wohnzimmer in eine Werkstatt, stellte aus hartem Eukalyptusholz wunderbare Kaesten mit Ablagen und Faechern fuer jedes Kind her, sie baute eine wunderschoene Holzuhr, ein Nagelbrett fuer die geometrischen Formen. Ich raeumte die Schule auf, lieh mir aus Cocos Schaetzen 2 Regale und einen Teppich, um die Kaelte ertraeglicher zu machen , wir teilten den Raum in eine "Ruhezone" und eine Bauecke und vieles mehr. Fortbildungen begannen sofort. Fuer das Team Englisch und fuer die Eltern mit Hilfe von Eyals (Israel) wunderbarem anschaulichen Material die Erklaerung demokratischer Bildung. Immer sind alle dunklen Augen gross aufgerissen und es kommt einem vor, als saessen lauter Schwaemme vor einem, die alles aufsaugen, was es aufzusaugen gibt. Es gibt viel Fragen, es gibt soviel Dankbarkeit und allen Eltern ist nach nur 6 Wochen die Veraenderung ihrer Kinder aufgefallen. "Mein Kind will inmmer zur Schule, mein Kind ist sooo gluecklich, vielen Dank, dass Ihr uns viel Neues beibringt, mein Kind sagt beim Abholen: was willst Du hier, geh weg, ich komm nicht mit....." Die Eltern identifizieren sich mittlerweile mit unserer Schule , und das ist ja nicht ganz einfach. Hier gibt es ja auch Neid und Tratsch, dass die Kinder nur spielen und das ist alles. Dennoch, die Eltern lassen sich nicht beirren und das ist so eine Freude. Wir sind auch eingeladen nach Hause zu Valerio, zu SchuelerInnen, und jedes Mal kommt man mit diesem Gemisch aus Freude und ganz viel Traurigkeit und Nachdenklichkeit zurueck, wenn man wieder einmal in einem Raum ohne Fenster im Dunklen auf purem feuchten Erdboden mit allem, was in den Moeglichkeiten steht, bewirtet wurde.

Es ist so unendlich viel zu tun, und es ist so befriedigend. Die Zeit ist wirklich hart hier fuer mich, da ich drei Wochen Regen und Kaelte hinter mir habe und das nicht mehr so einfach weg stecke, aber was ist denn das schon? Laecherlich gegen das, was hier Realitaet ist. Wenn man dann in 11 sprechende Kinderaugen schaut und die Lebendigkeit des Teams hier sieht, dann weiss ich, dass wir etwas ganz Tolles angefangen haben und einen kleinen Stab s e h r zuverlaessiger Menschen haben. Sie haben es verdient in ihrem grossen Anliegen unterstuetzt zu werden. Am Freitag wurde uns ein Tag ohne Regen geschenkt, den wir nutzten, mit allen kleinen SchuelerInnen auf unser neues Gelaende zu wandern. Das hiess 2 Stunden hoch laufen und auch 2 zurueck. Kein Thema, die rannten und juchzten, spielten auf dem Weg mit einer Gruppe 15 Tage alter Ferkel, retteten ein Huhn aus einem Loch, begruben einen toten Hirschkaefer "poveresito" (der Arme), sammelten Blumen, liessen sich Wiesen herunterkullern und drueckten ihre Freude ueber das unendlich schoene Gelaende aus.

Ich blieb fassungslos stehen. Rechts Marca Huamachuco klar in Sicht, links der Huayillas, ein 4800 m hoher Berg, um uns nur gruen und das kleine idyllische Dorf Paranshique, eine herrliche klare Luft. Da blieb selbst mir die Luft vor Freude weg und mir kullerten Freudentraenen uebers Gesicht. Wenn Ihr die Chance verpasst, in unserer Schule hier zu arbeiten, dann wird Euch ein Teil im Leben fehlen. Der Bau wird jetzt ganz schnell losgehen, so dass auf jeden Fall zum Jahresanfang 2010 die ersten Kinder einziehen koennen.


Ohne Paco und Jakobs unermuedlichen Einsatz hier waere der Bau so schnell nicht zu machen gewesen. Danke, danke. Die naechste Woche wird noch einmal sehr voll mit offiziellen Terminen, der Schaffung eines Schulnetzwerkes hier, einer weiteren Elternversammlung und Besprechungen. Am Tag sind natuerlich die Kinder dran.

So, den ersten Teil duerft Ihr nun in Ruhe lesen, der 2. kommt dann muendlich. Ich moechte Euch jetzt schon zur naechsten offenen Buehne einladen, denn dort werde ich eine halbe Stunde in Wort und Bild erzaehlen. Termin: 20. Mai 12 Uhr Kapriole West - Zum Abschluss, moechte ich Euch noch einmal aufrufen, alle Eure Kraefte zu sammeln und ein bis zehn Euro Spenden auf unbestimmte Zeit zu sammeln. Bei 1000 Menschen mit einem Euro pro Monat haben wir 1000,- Euro und koennen richtig gut unterstuetzen. Ueberlegt doch einfach, was Ihr taeglich sinnlos verschleudert und schreibt das mal auf!! Da tut k e i n e m ein Euro weh. Hier ermoeglicht Ihr den Kindern damit ein LEBEN !! Sehr liebe Gruesse an Euch alle , bis bald Eure Ute.

Sonntag, 12. April 2009

FERIENWOCHE

Tut mir leid aber jetzt hat auch dieser Blog noch eine Verspaetung.

Gerade eben (Sonntagabend/nacht ortszeit) hatte ich noch ein total super gespraech mit Ute ueber den Stand des Projektes, wie es ist, es war und wie es weitergeht. Und jetzt hat kein Internetcafe mehr offen, der Mac geht immer noch nicht wiederund so musste der Blog einfach warten.

Da wie erwaehnt der Mac nicht geht komme ich leider an den letzten Blog nicht ran was sehr schade ist, dad ort auch Ute ihre ersten Grussworte und Eindruecke geschrieben hatte, sie wird aber heute Nachmittag auch noch mal von sich hoeren lassen. So schreibe ich euch das jetzt einfach nochmal alles in allem:

Ute und Clu sind wie gesagt gut hier angekommen und es ist sehr toll, dass sie da sind und uns hier unterstuetzen. Es bringt einfach wieder total viel Schwung in die Sache rein, wir haben viel Spass, lachen viel, spielen Karten und nebenbei geht spielerisch ganz viel im Projekt voran.


Clu ist total praktisch veranlagt und ist vom ersten Tag an hier und da was zu reparieren auszubessern und mittlerweile klopft, haemmert und saegt sie ganz viele tolle neue Materialien fuer die Schule zusammen. Dann haben die beiden den Raum mal wieder gruendlich aufgeraeumt, neue Regale reingestellt, einen Teppich ausgelegt und ihre ganzen Mitbringsel an Materialien fein saeuberlich in die Regale einsortiert.


Die ganze Woche waren ja Ferien fuer die Kinder und so habe ich mich am Mittwoch einfach in den Bus nach Cajamarca gesetzt um dort einen kleinen Kurzurlaub zu machen. Es war zwar nur ein Tag wirklich dort vor Ort (+ ein Tag Hinfahrt und ein Tag Rueckfahrt) aber es war gut einfach mal hier rauszukommen, etwas zu entspannen, andere Sachen im Kopf zu haben, sich die Kirchen anzuschauen, Kaese zu essen, in den Inkabaedern zu relaxen,... Das tat gut.

Auch Svende ist am Mittwoch weggefahren, nach Trujillo wegen ihrem Visum und so bekommt sie auch ein paar Urlaubstage am Strand und kommt wahrschienlich Mo oder Di wieder zurueck.


Am Freitag Abend als ich aus Cajamarca zurueckkam sassen da gemuetlich Valerio, Ute, Jhenny und Tanja bei Tee und Keksen und besprachen. So ist das einfach gerade, wir haben es sehr gemuetlich zusammen und schaffen dabei auch total viel und besprechen wichtige Sachen.


Gestern am Samstag hatten wir die erste Reunion mit den Eltern mit Ute zusammen was auch sehr lustig war. Wir hatten naemlich auf den Tischen die ganzen Lernmaterialien ausgelegt und die Eltern die erste halbe Stunde einfach damit Spielen lassen. So sassen die Erwachsenen auf den kleinen Stuehlen an den Tischen und spielten mit LEGO, Perlen, dem selbsgebastelten Memory von Lenja, Magneten,...

Danach stellte Ute noch was konzeptionelles zur demokratischen Bildung vor und wir kamen ins Gespraech mit den Eltern.

Es ist sehr schoen zu sehen, wie dei Gruppe der Eltern jedesmal offener wird und mehr zusammen waechst. Auch macht es mut zu hoeren, wie sie teilweise ganz erstaunt erzaehlen was sie fuer positive Veraenderungen in ihren Kindern entdecken.


Heute (So) sind wir mit Valerio, seinem Vater, Anely und ihren Eltern zur Lagune zum Sonntagsausflug gefahren. Am Morgen hatte Ute mir schon ganz nett ein Osternest auf meinem Teller serviert und nachdem alle an der Lagune ihre Forelle genossen hatten versteckten wir auch noch fuer die Peruaner ein paar Eier im Grass und sie durften suchen...

Jetzt habe ich vorhin noch gemuetlich mit Clu und Ute Karten gespielt, dazu Tomaten mit Mozarelle (aus Cajamarca) gegessen und mich dann noch lange und gut eben mit Ute unterhalten und jetzt gehe ich ins Bett, denn morgen ist ja wieder erster Schultag nach den Ferien und alle werden voller Energie die Schule entern.

Gute Nacht

Paco