Montag, 20. Oktober 2008

REUNION


Die erste Gruppe ist mit Traenen verabschiedet worden und nun beginnt eine neue Phase des Projektes mit der 2. Gruppe. Es fuehlt sich total schoen an mit der Gruppe hier zu sein. Der neue Plan mit den Diensten ist schon gemacht. Cocos grosses Zimmer ist jetzt Wohn- und Esszimmer. Morgens fruehstuecken wir zusammen Haferflockenbrei mit Fruechten, Leinsamen, Rosienen, Honigpopps und was das Einkaufsteam sich halt so einfallen laesst. Am Wochenende werden wir Mittags immer gemeinsam was besonderes kochen. Unter der Woche haben wir jetzt eine Koechin (die Frau vom Willi) die so kochen wird, dass das warme Essen auf dem Tisch steht wenn wir vom Arbeiten kommen. Und abends wollen wir dann immer noch eine Suppe kochen. Soweit hat das auch schon super geklappt und es gab leckeres Mittagessen und sehr gute Suppen.In unserem Eifer sind wir am Sa. auch direkt in die Projektarbeit eingestiegen. Unsere Aufgabe ist es ja jetzt zu schauen wie wir genau das Gelaende bebauen und einteilen wollen. Dazu haben wir ein langes Arbeitstreffen zusammen mit Valerio und Wilson gemacht und erste Ideen gesammelt und Vorentwuerfe gemacht. Es war ein sehr produktives Arbeiten und wir haben jetzt erste Ansaetze die wir ueber die naechsten Wochen weiterentwickeln wollen.Ein anders wichtiges Ereignis fand am Sonntag statt. Coco, Valerio, Wilson und ich (Paco) gingen zur Reunion der Gemeinde in der wir die Schule bauen. Reunion ist einfach so etwas wie ein Treffen vom ganzen Dorf wo die BewohnerInnen ueber das informiert werden was wir vorhaben und vor allem auch mit einbezogen werden sollen. Leider empfing uns ein heftiger Regenguss und da es keinen gross genugen Gemeinschaftsraum gab fand die Reuniun nicht wie geplant statt. Eine Frau lud uns ein uns bei ihr im Laden unterzustellen und die ersten Gespraeche mit ein paar anderen ergaben sich. Also sich der Regen dann legte und wir wieder auf der Strasse standen kamen weitere hinzu und es wurde ein Bisschen geplaudert. Und als die Wolken teilweise wieder aufrissen und spektakulaere Spotlights auf Huamachuco und die Stierkampfarena warfen, wo gerade der Rest der Gruppe das Spektakel beschaute, ergab sich sogar noch eine kleine Reunion. Das sah so aus, dass die ca. 30 gegen Eden dann um die 40 BewohnerInnen auf der Strasse stande und Wir auf dem Acker etwas tiefer. Valerio hielt eine kleine Ansprache und langsam, langsam kam ein Dialog mit den Leuten zustande. Ich folgte dem Gespraechen soweit mein Spanisch reichte verstand nicht alle Witze aber konnte trotzdem auch manches Mal mitlachen.


Die Stimmung war mittlerweile richtig gut. Einzelne waren richtig euphorisch und animierten andere. Manche waren noch etwas skeptisch aber nach Cocos Ansprache, dass das Projekt auch einfach Gewinn fuer die ganze Gemeinschaft bringen soll, dass wir vorhaben einfach Ideen vorzuleben von denen alle profitieren koennen, waren eigentlich die meisten angetan und fingen an darueber zu diskutieren wie viele Adobes man wohl brauchen wuerde. Einer meldete sich und kuendigte an er werde uns Ziegelsteine schenken, was mit allgemeinem Applaus begruesst wurde. Da das Treffen zu Anfang etwas im Regen verlaufen war machten wir noch ein weiteres fuer dem naechsten Sonntag aus. Es gab aber schon genuegend hilfsbereite die ihre Dienste schon diese Woche anboten und in kleinen Gruppen kommen wollen und uns beim bauen helfen.Ich finde das war ein sehr wichtiges Ereignis weil wir so einfach die Lokale Bevoelkerung richtig mit einbeziehen und nicht am ende einfach vor ein Ergebnis stellen. Es wird sicherlich auch noch Schwierigkeiten mit sich bringen wie dass immer so ist wenn viele Leute mitreden aber das gehoert, wie ich finde, zum Prozess dazu. Zum Beispiel koennte es sein dass verstaendlicherweise alle Eltern die mithelfen dann auch ihre Kinder auf die Schule schicken wollen, es aber im Ersten Jahr nicht so viele Plaetze geben wird.Ich finde es aber einen weiteren richtigen, wichtigen Schritt den wir damit gegangen sind und freue mich auf das was kommt.

1 Kommentar:

Harald hat gesagt…

Das ist eine gute Ergänzung zum sonstigen Informationsfluss, der ja wie im Falle von Jacobs Rundmails auch durchaus sehr atmosphärisch ist.
Besonders die Schilderung von Tages- und Arbeitsabläufen oder der Kontakt zu den Einheimischen und den sich daraus resultierenden Entwicklungen, ist gut beschrieben und genau die Art Info, die auch weiter vermittelbar ist und uns peripher Beteiligte natürlich brennend interessiert. Ich würde gerne Auszüge daraus für die Veröffentlichung im Kaprioleben verwenden, um auch denjenigen, die keinen Zugang zu diesem Blog finden, daran teilhaben haben zu lassen. Danke für diesen Schatz und für die Freude, die uns dadurch zuteil wird.